20-25% aller Patient:innen mit kolorektalem Karzinom werden erst im fernmetastasierten Stadium diagnostiziert. Die Untersuchung eines möglichen Vorteils einer Primärtumorresektion in der Palliativsituation ist somit von hohem Interesse.
Im Rahmen einer Publikation, die in Zusammenarbeit von Universitätsprofessor René Mantke und Prof. Michael Hauptmann von der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) mit Dr. Constanze Schneider und Dr. Anne von Rüsten aus dem Fachbereich Auswertung und Datennutzung des KKRBB entstand, wurde demnach innerhalb einer Gruppe von Patient:innen mit kolorektalem Karzinom im fernmetastasiertem Stadium die primäre Tumorresektion in Kombination mit systemischer Therapie verglichen mit alleiniger Systemtherapie im Hinblick auf das absolute Überleben. Hierbei wurden signifikant höhere Überlebensraten für die primäre Tumorresektion in Kombination mit systemischer Therapie im Vergleich mit der alleinigen systemischen Therapie beobachtet (75% vs. 49% nach 12 Monaten bzw. 28% vs. 13% nach 36 Monaten). Auch unter Berücksichtigung verschiedener statistischer Methoden zeigten sich ähnliche Ergebnisse.
Die Publikation wurde vom Zentrum für Alternsforschung der Medizinischen Hochschule Brandenburg auf dem 5. MHB-Alternssymposium am 27. November mit dem 1. Platz ausgezeichnet. Wir gratulieren dem Wissenschaftsteam zur Würdigung dieser erfolgreichen Zusammenarbeit und die wegweisenden Erkenntnisse in der Versorgungsforschung. Der Preis ist mit 300€ dotiert. Details zu der frei zugänglichen Publikation können hier nachgelesen werden.