KKRBB-Beitrag im Berliner Ärzteblatt zum Thema Datenschatz für Praxis und Forschung

„Fortschritt begleiten mit Krebsregisterdaten“ – mit diesem Leitgedanken öffnete das Klinisch-epidemiologische Krebsregister Brandenburg-Berlin (KKRBB) am 9. Oktober 2024 virtuell seine Türen und gab im Rahmen der gleichnamigen Qualitätskonferenz einen Einblick in seine Arbeitsbereiche.

Eröffnet wurde die Konferenz durch die Geschäftsführerin Dr. Renate Kirschner-Schwabe. Sie reflektierte die Geschichte der Krebsregistrierung und den Weg des KKRBB zum klinisch-epidemiologischen Krebsregister der Länder Brandenburg und Berlin.

Einblicke in die Arbeit eines Krebsregisters
Im ersten Vortrag stellte Daniela Schlichting, Leiterin des Bereiches Datenerfassung, die Annahme und Verarbeitung der Tumormeldungen im Krebsregister vor. Die Teilnehmenden erfuhren, auf welchen Wegen die Tumormeldungen derzeit das KKRBB erreichen. Digitale Meldungen über eine Krebsregister-Schnittstelle oder über das Meldeportal des KKRBB seien dabei die bevorzugten und zukunftsweisenden Wege. Meldungen auf Papier wären rückläufig und würden perspektivisch auslaufen. Schlichting sprach zudem über Datenvollständigkeit und Datenqualität und appellierte an die Meldenden, die Informationen fristgerecht innerhalb von acht Wochen und vollständig zu übermitteln. Darüber hinaus erläuterte sie Möglichkeiten, die Meldungen qualitativ zu verbessern, um Rückfragen des Registers zu vermeiden. Fragen zu Meldungen könnten Ärztinnen und Ärzte sowie meldende Einrichtungen jederzeit an die Melderbetreuung des KKRBB stellen:
https://kkrbb.de/meldende.

Krebsregisterdaten als Datenschatz für Praxis und Forschung
Die vielfältigen Möglichkeiten der Nutzung von Krebsregisterdaten veranschaulichten Dr. Andreas Lehmann und Dr. Anne von Rüsten aus dem Bereich Datenauswertung und -nutzung gemeinsam im zweiten Vortrag: Onkologisch tätige Ärztinnen und Ärzte können auf Antrag die im Register gespeicherten Daten zu den von ihnen behandelten Patientinnen und Patienten abrufen und so einen Überblick über deren gesamten Krankheitsverlauf erhalten. Hier zeigt sich auch die Bedeutung vollständiger Datensätze. Außerdem versendet das KKRBB regelmäßig Berichte an die meldenden Ärztinnen und Ärzte sowie Einrichtungen über die von ihnen gemeldeten onkologischen Fälle. Die Berichtsformate werden im Austausch mit den Empfänger:innen stetig weiterentwickelt.

Das Krebsregister stellt seine Daten auf Antrag auch für wissenschaftliche Fragestellungen zur Verfügung. Zudem kann die Auswertung von Krebsregisterdaten zu relevanten onkologischen Fragestellungen durch das Register beantragt werden. Die Antragsformulare finden Forschende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter
https://kkrbb.de/datenbereitstellung-fuer-forschungsvorhaben und
https://kkrbb.de/datenauswertungsanfragen.

Im abschließenden Vortrag stellte Dr. Maren Pflüger die Arbeitsgebiete des Bereichs Epidemiologie vor. Dieser bereitet die Krebsregisterdaten für die Nutzung durch verschiedene Programme und Institutionen des Gesundheitswesens auf. Die bereitgestellten Daten werden unter anderem zur Beteiligung an der Evaluation von Krebsfrüherkennungsprogrammen genutzt. Pflüger und ihr Team bearbeiten außerdem Anfragen zum Krebsgeschehen in Berlin und Brandenburg und erstellen Berichte, Publikationen und Vorträge zu epidemiologischen Fragestellungen. Ein umfangreicher Teil ihrer Arbeit besteht im direkten Datenabgleich mit Meldebehörden und Gesundheitsämtern zur Aktualisierung der Adressangaben und der Informationen zum Überleben der Patienten und Patientinnen nach einer Krebsdiagnose.

Die Konferenz verdeutlichte den Beitrag, den das Krebsregister mit einer umfangreichen bevölkerungsbezogenen und behandlungsbezogenen Datenbasis für die Qualität der Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten leistet. Auf der KKRBB-Website finden Interessierte weitere Informationen, Berichte, Auswertungen und Publikationen: → https://kkrbb.de/berichte-und-auswertungen sowie den interaktiven klinischen Bericht, der das Krebsgeschehen in Brandenburg und Berlin darstellt: → https://kkrbb.de/behandlungsort-brandenburg.

Die Vorträge der Konferenz sind unter → https://kkrbb.de/qualitaetskonferenzen-vortraege abrufbar.

Hier gelangen Sie zur vollständigen Webausgabe des Berliner Ärzteblattes: https://magazin.aekb.de/mitgliederzeitschrift-berliner-aerztinnen